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Rundbriefe >> Rückblick >> Juni 2005
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Sarah Kirsch
Im Sommer
Dünnbesiedelt das Land.
Trotz riesigen Feldern und Maschinen
Liegen die Dörfer schläfrig
In Buchsbaumgärten; die Katzen
Trifft selten ein Steinwurf.
Im August fallen Sterne.
Im September bläst man die Jagd an.
Noch fliegt die Graugans, spaziert der Storch
Durch unvergiftete Wiesen. Ach, die Wolken
Wie Berge fliegen sie über die Wälder.
Wenn man hier keine Zeitung hält
Ist die Welt in Ordnung.
In Pflaumenmuskesseln
Spiegelt sich schön das eigne Gesicht und
Feuerrot leuchten die Felder.
(aus: Sarah Kirsch, Rückenwind, Langewiesche-Brandt, 1977)
Hattingen, 6.6.2005
Liebe Mitglieder und Freunde der Kubischu!
So recht will der Sommer noch nicht kommen. Wir warten auf schöne warme Tage, die es erlauben im Garten zu sitzen, auf dem Balkon oder auf einer Bank an der Ruhr. Sollte es draußen nicht so ganz klappen, hat die Kubischu zwei schöne Veranstaltungen im Programm, die wir Ihnen heute anbieten wollen.
Lesung der Preisträgerinnen des 14. Hattinger Förderpreises für junge Literatur
Im Oktober des letzten Jahres überzeugten sie die Jury und das Publikum bei der Preislesung im Alten Rathaus, jetzt kommen sie wieder nach Hattingen um neue Texte zu lesen:
Die 19jährige Greta Granderath kommt aus Gelsenkirchen, wo sie in diesem Jahr ihr Abitur macht. Bevor sie in Hattingen den Jurypreis aus den Händen von Schirmherr Dr. Gerd Wenner erhielt, war sie schon Preisträgerin in Berlin (2000) und Gelsenkirchen (2001). 2003 erhielt sie eine Einladung zum Transatlantischen Treffen Junger Autoren der Berliner Festspiele. In Hattingen las sie die unprätentiöse Kurzgeschichte „Unkraut“, die den trostlosen Alltag einer jungen Küchengehilfin schildert, der schließlich in sexuellen Übergriffen des Besitzers des Lokals endet.
Cornelia Travnicek ist 18 Jahre alt und lebt in Traismauer in Österreich, etwa 70 km vor Wien gelegen. Hin und zurück jeweils 13 Stunden reiste sie mit ihrer Mutter an einem Wochenende nach Hattingen, um an der Preislesung der Kubischu teilzunehmen. Zuvor war sie Teilnehmerin am Wannseeforum in Berlin 2002 und 2003 und erhielt den Hauptpreis bei „Jugend schreibt“ in Graz 2003. Ihre ernste Beziehungsgeschichte mit dem Titel „Ich bleibe“ setzte das Publikum an die 1. Stelle.
Jetzt bringen beide Autorinnen neue Texte mit und stehen zu Lesung und Gespräch in gemütlicher Atmosphäre bereit. Am Abend zuvor besuchen Sie auf Einladung von Dr. Wenner im Theater Dortmund das Stück „Endspiel“ von Samuel Beckett.
Sonntag, 19. Juni 2005, 11.30 Uhr, Kleines Café Johannisstraße
Eintritt 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
Klavierquartett der Ionischen Universität
Zum diesjährigen 20jährigen Jubiläum der Kubischu haben wir uns um einen weiteren Höhepunkt bemüht. Wir freuen uns auf ein außergewöhnliches Konzert mit
Spyros Gikontis (Violine)
Andreas Georgotas (Bratsche)
Ioannis Toulis (Cello/Gambe)
Lambis Vassiliadis (Klavier)
Bei den vier Musikern handelt es sich allesamt um Professoren der Musikalischen Abteilung der Ionischen Universität Korfu in Griechenland. Während eines halben Jahrhunderts, nämlich in den Jahren 1814 bis 1864, befand sich Korfu unter englischem Protektorat. Im Jahr 1824 gründete Graf Guilford die Ionische Universität Korfu. Die Musikalische Abteilung ist innerhalb der Alten Festung untergebracht, von wo der Blick über das Meer bis an die Küste Albaniens reicht.
Das zu hörende Werk Beethovens hatte er während einer Konzertreise nach Prag zunächst als Klavierquintett konzipiert und später dann umgearbeitet. 1801 wurde es in Wien gedruckt. Zwar entspricht der Klavierpart gänzlich der Quintettfassung, die Streichinstrumente aber sind in dem Klavierquartett viel stärker in das Geschehen integriert. So übernehmen sie Passagen, die im Quintett den Hörnern zugedacht waren. Die klangliche Balance zwischen Klavier und Streichern ist ausgewogener als die zwischen Klavier und Bläsern, so dass das Quartett eher an eine Symphonie denken lässt.
Die Uraufführung des Klavierquartetts g-moll op. 25 von Brahms fand im November 1861 in Hamburg unter Mitwirkung von Clara Schumann am Klavier statt. In Wien wurde der Komponist, nachdem das Werk dort zur Aufführung gelangte, als „Erbe Beethovens“ gefeiert.
Das von der Kubischu veranstaltete Konzert findet statt im Rahmen der 3. Bergischen Tage deutsch-griechischer Begegnung mit Veranstaltungen in Hattingen, Hilden, Köln, Leichlingen, Leverkusen und Solingen.
Kubischu-Mitglieder erhalten ab sofort vorrangig Karten zum ermäßigten Jubiläumspreis von 5 Euro. Bitte melden Sie sich telefonisch oder per E-mail.
Das Programm :
Beethoven
Klavierquartett Op. 16 in Es Dur
Allegro ma non troppo
Andante Cantabile
Rondo
Pause
Brahms
Klavierquartett in G Moll
Allegro
Intermezzo Allegro ma non troppo
Andante con moto
Rondo alla Zingarese
24. Juni 2005 20 Uhr
Altes Rathaus Hattingen Untermarkt
Eintritt 9 Euro ermäßigt 5 Euro
Veranstalter: Kubischu Kulturinitiative Hattingen Ruhr
Rückblick auf die Jahreshauptversammlung 2005
Die Versammlung fand statt am 9. Mai 2004 im China-Restaurant im Hotel Avantgarde.
Sach- und Kassenbericht wurden vorgetragen und akzeptiert, der Vorstand wurde entlastet. Willi Wenner schied aus dem Vorstand aus und wird jetzt durch Ellen Grunwald ersetzt.
Lesetipp
Dr. Rainer Stollmann lebt in Bremen und lehrt an der dortigen Universität. Er stammt aus Hattingen und ist Mitglied der Kubischu. Neu erschienen ist das folgende Buch:
Rainer Stollmann: Die Entstehung des Schönheitssinns aus dem Eis. Gespräche über Geschichten mit Alexander Kluge. Kulturverlag Kadmos Berlin 2005.
Auf der Internetseite www.kubischu.de findet man einen Auszug aus diesem Buch als Text des Monats Juni.
Viele Grüße von der Kubischu
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